Die Prinzen vom Birkensee
In der Zeit vor Beginn des ersten Weltkrieges leben die Brüder Arnstein und Truls in der norwegischen Nordmarka auf einem Hof. Sie sind naturverbundene Kinder, lieben das Leben im Wald, das Angeln, das Jagen, lernen in der Natur alles über das Leben der Welt. Ihr Vater schickt sie jeden Sommer alleine in den Wald, wo sie sich wie die Herrscher des Waldes fühlen, frei und glücklich.
Im Jahre 1985 lebt der 19jährige Filip mit seinen Eltern im gleichen Hof, zusammen mit dem Großvater Arnstein, der unter Hustenanfällen und Atemnot leidet. Filip liebt es, alles zeichnerisch zu Papier zu bringen, er hat eine natürliche, künstlerische Begabung, zweifelt aber sehr an sich selbst. Gerne geht er in das Krankenzimmer des Großvaters und lässt sich von ihm in lichten Momenten aus dessen Leben erzählen. Denn Filip grübelt über eine Tatsache nach: Haus an Haus mit ihnen wohnt Truls, der Bruder seines Großvaters. Aber er weiß, dass die beiden Brüder seit Jahrzehnten nicht mehr miteinander sprechen geschweige denn miteinander umgehen. Und Filip möchte sehr gerne wissen, was damals wohl passiert ist…
Ein Raum zum Schreiben
Eigentlich wollte Kristin Valla nichts tun als schreiben, schon von jungen Jahren an. Aber wie das Leben so spielt, heiratet sie einen Mann, bekommt zwei Kinder und da wird vieles wichtiger als das Schreiben. Doch je älter die Kinder werden, umso schmerzlicher wird ihr bewusst, dass sie so, wie sie jetzt lebt, nicht die Ruhe findet, um wieder eine richtige Schriftstellerin zu werden. Ihr fehlt: ein Raum zum Schreiben. Ein Raum, der nur ihr allein gehört, in dem sie ihren Gedanken freien Raum lassen kann. Sie hat das Glück, dass ihr Ehemann Verständnis für sie aufbringt. Und so macht sie sich auf den Weg nach Frankreich, das sie von vielen Reisen her kennt und liebt, um sich nach einem kleinen Haus umzusehen. Ein Haus, das mit ihr spricht, welches ihr Halt gibt. Sie weiß, dass es vielen Schriftstellerinnen vor ihr schon genau so ging. Sie zitiert viele bekannte und unbekannte Frauen, erzählt von deren Suchen, deren Verzweiflungen, aber auch deren Glück. Sie selbst findet nach einiger Zeit ein sehr kleines, sehr altes, heruntergekommenes Haus. Dieses Haus ist es, das weiß sie sehr schnell! Ihr finanzielles Budget wird so weit ausgeweitet, wie irgend möglich. Mit Feuereifer macht sie sich an Renovierungsarbeiten, pendelt zwischen Frankreich und Norwegen, beauftragt verschiedene Handwerker. Durchlebt Höhen und Tiefen, weint viele Tränen weil sie glaubt, sich übernommen zu haben, schwankt zwischen Verzweiflung und Glück. Nachdem die Handwerker endlich ein bewohnbares Haus für sie geschaffen haben, merkt sie, dass trotzdem noch eines fehlt: Menschen! Menschen, die Leben und Wärme ins Haus bringen. Sie überredet ihre Familie zu einem Besuch, und siehe da, das ist es, was gefehlt hat. Und das Glück wird noch vollkommener, als sie feststellt, dass ihr Mann und sogar die Kinder dieses Haus lieben, es nicht mehr missen möchten.
Eigentlich bin ich nicht so
Der Familienvater Bård hat viel zu tun. Die Konfirmation seiner Tochter Linnea steht an und die Familie hat sich angesagt. Aber Bård kann sich nicht auf das Wesentliche konzentrieren, denn ihn quält das schlechte Gewissen. Seit einiger Zeit hat er ein Verhältnis und nach der Konfirmationsfeier will er die Familie verlassen…
Auch Hanne, seine Schwester, hat sich mit ihrer Lebensgefährtin Julia angesagt. Hanne war immer „die Dicke“, jetzt ist sie schlank und eigentlich voller Elan. Jedoch im ehemaligen Zuhause angekommen, werden die Schatten der Vergangenheit wieder lebendig. Und zu allem Überfluss streitet sie sich auch noch mit Julia…
Linnea hat gar keine Lust auf die Familienfeier. Ihre Freundin will nichts mehr von ihr wissen, hängt mit einem anderen Mädchen ab. Und die vielen Leute gehen ihr sowieso auf die Nerven…
Der Adventskalender zum Glück
Fie ist auf einem Tiefpunkt in ihrem Leben angekommen. Ihr Mann Carl Christian hat eine Andere und sie aus ihrem gemeinsamen Haus vertrieben. Damit seine Freundin bei ihm einziehen kann, hat er für Fie eine kleine Dachgeschoss Wohnung besorgt. Fie ist unglücklich, allein, braucht Tabletten, um zu existieren. Und deshalb hat sich auch ihr erwachsener Sohn abgewandt.
Doch Fie hat eine „große Schwester“, die sich um sie sorgt. Und diese hat eine Idee; es ist Weihnachtszeit und Fie braucht Hilfe: einen Adventskalender! Keinen mit Schokolade oder Krims Krams, sondern an jedem Tag eine neue Aufgabe!
Zunächst ist Fie skeptisch, aber sie hat selbst gemerkt, dass es so nicht weiter geht. Und so lässt sie sich auf das Abenteuer ein!
Die erste Aufgabe heißt: Mach Deine Wohnung gemütlich! Woraufhin sich Fie jemanden besorgt, der ihr Möbel aus ihrem Haus transportiert. Was natürlich ihrem noch Ehemann überhaupt nicht gefällt…
Rückkehr
Dies ist der dritte Teil der Familiengeschichte des Hofs Neshov in Norwegen bei Trondheim.
Torunn Breiseth hat sich nach dem Tod ihres Onkels und Mentors Margido ganz in die Arbeit im Bestattungsunternehmen, welches jetzt in ihren Besitz übergegangen ist, hineingestürzt. Auch auf dem Hof hat sie mit viel Eifer renoviert und möchte jetzt auch ihren Namen auf Neshov ändern, um zu bezeugen: hier bin ich angekommen und zuhause. Damit stößt sie auf starken Widerstand bei ihrer Mutter, die in früheren Zeiten nicht gut angenommen wurde und die alte Familie Neshov in schlechter Erinnerung hat. Sie will unbedingt, dass Torunn den Mädchennamen der Mutter beibehält. Zum Streit mit der Mutter kommt noch, dass sich die ganze Familie aus Dänemark zum Besuch angemeldet hat. 7 Personen, davon 3 Kinder, Torunn fürchtet und freut sich zugleich auf diesen „Überfall“. Jedoch da bei dem Besuch auch ein Spitzen Koch dabei ist und sie alle Lebensmittel selbst mitbringen, wird aus dem Besuch eine gelungene, fröhliche Zeit. Selbst der Streit mit der Mutter kann beiseite gelegt werden. Als dann noch ein Mann in ihr Leben tritt, wähnt Torunn sich dem Glück ganz nah…
Liebesgeschichten aus Norwegen
Die Herausgeberin Dörte Giebel lässt vierzehn norwegische Autorinnen, die überwiegend zum ersten Mal ins Deutsche übersetzt werden, ihre Sehnsüchte und Erfahrungen mit der Liebe aus ganz unterschiedlichen Perspektiven beschreiben, zum Teil berührend und zum Teil eigenwillig. Aber die Liebe ist so vielfältig wie die Menschen, die sie erleben.
Gleich in der ersten Geschichte überrascht die Sicherheit der Protagonistin, dass ihr Egil – mehr als seinen Namen weiß sie eigentlich noch nicht von ihm – der Richtige ist. „Die Fremde, die ich kenne“ ist der Titel dieser Geschichte, und der Titel stimmt bis zum erstaunlichen Ende der Geduld der Protagonistin.
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Das Haus über dem Fjord
Elin hat an einer schweren Kindheit zu tragen. Im Alter von 10 Jahren verliert sie durch einen Unfall ihre beiden Brüder und den Vater. Die toten Kinder werden gefunden, der Vater ist spurlos verschwunden. Ihre Mutter kann den Verlust niemals verwinden, das Verhältnis zu ihr ist angespannt. Daher zieht es sie schon früh hinweg aus der kleinen Stadt am Fjord in die Großstadt, wo sie ihr Leben als Journalistin lebt.
Nach dem Tod ihrer Mutter kehrt sie zurück in „das Haus über dem Fjord“ ihrer Kindheit. Sie will den Hausstand auflösen, das Haus verkaufen. Doch mit der Rückkehr kommen auch die Erinnerungen wieder. Sie trifft auf Begleiter ihrer Kindheit, auf ihre erste Jugendliebe Ole. Sie spricht mit alten Bekannten und kramt in den Unterlagen der Mutter. Und stößt auf Ungereimtheiten: die Eltern waren wohlhabend, aber es ist wenig Geld auf dem Konto. Auf alten Fotos findet sie Menschen, die offensichtlich mit den Eltern gut befreundet waren. Vor allen Dingen fällt ihr ein junger Mann auf, der eine ganze Weile lang auf den Fotos erscheint und dann nicht mehr. Außerdem findet sie Unterlagen zu einem Haus in Frankreich, von welchem sie noch nie gehört hat. Ole, mit dem sie schnell wieder zusammen findet, und seine Mutter helfen ihr weiter. Aber erst eine Fahrt nach Frankreich bringt letztendlich Licht in das Dunkel ihrer Fragen…