Wintersturm
Es ist Ostern in der kleinen Stadt Siglufjörđur im Norden Islands.
Ari Ƥor Arason, der Ortspolizist, hat Urlaub und freut sich darauf, dass seine getrennt lebende Lebensgefährtin Kristin mit ihrem gemeinsamen Sohn Stefnir zurück nach Siglufjörđur kommt.
Als am Gründonnerstag die Leiche einer jungen Frau aufgefunden wird, möchte er den Fall seinem jungen Kollegen überlassen. Trotzdem schaut er sich bei bitterer Kälte und Schnee den Fundort an. Die junge Unnur ist von einer Dachterrasse herabgestürzt, es sieht nach Selbstmord aus...
Die Frau im Eishaus
Im kleinen Ort Hovenäset (180 Einwohner) sind die Leute verunsichert. Vor 20Jahren wurde im sogenannten „Eishaus“ eine ermordete Frau zerstückelt in ihrer eigenen Tiefkühltruhe gefunden. Und ihr Ehemann, der für den Mord verurteilt wurde, nahm sich ein paar Jahre später das Leben. Viele Menschen hier glauben an seine Unschuld und fragen sich, ob ein Mörder unter ihnen frei herumläuft.
In diesem Sommer mietet sich im „Eishaus“ eine junge Frau ein. Iben ist 19 Jahre alt und möchte etwas über den „Stückelmord“ herausfinden. Über das Internet hat sie Kontakt zu einem Mann aufgenommen, der das Gleiche will. Doch jetzt wird eine zweite Leiche in Hovenäset gefunden.
Oskar ist ein junger Mann um die 35. Er hat eine kleine blinde Tochter, um die er sich liebevoll kümmert. Um das zu schaffen hat er dem Alkohol entsagt, die Anonymen Alkoholiker helfen ihm dabei, es auch wirklich durchzuhalten. Oskar hat ein Geheimnis: seine Familie gibt vor, ihn zu schützen. In Wirklichkeit erpresst sie ihn, über gewisse Vorkommnisse in seiner Kindheit nicht zu reden. Doch Oskar, der sich an nichts erinnern kann, kommen immer mehr Zweifel an dem, was sie sagen…
August Strindberg betreibt einen Second Hand Laden in dem Ort, ist bestens vernetzt, seine Lebensgefährtin ist die Polizistin Maria. Aus den Ermittlungen hält sich August heraus, jedoch über seine Kontakte wird er ganz gegen seinen Willen in den Fall hineingezogen….
Knäckegrab
Die Buchhändlerin Ina Ist aus dem deutschen Potsdam nach Schweden ausgewandert. In dem idyllischen Tingsmålahof hat sie eine neue Heimat und gute Freunde gefunden. Auf diesem Hof bringen sich alle ein, ein jeder nach seinen Kräften, jeder achtet auf jeden. Sie haben Tiere auf dem Hof, einen Souvenir- und Buch Laden, backen selbst Brot und Kuchen und zaubern aus Früchten die interessantesten Leckereien. In diese Idylle passt eigentlich eine Leiche nicht hinein, jedoch wird in einem alten Grabhügel in der Nähe eine solche gefunden, und zwar eine frische! Und dann verschwindet auch noch ein altes Schwert, welches Ina anvertraut worden war, da noch sein historischer Wert herausgefunden werden sollte. Um es wieder zu bekommen, kommt Ina auf eine gefährliche Idee…
Dann taucht auch noch eine (fast) königliche Limousine auf und bringt das normale Leben auf dem Hof vollständig durcheinander….
Rauch
Fünf junge Leute, während des Studiums enge Freunde, treffen sich auf einer der kleinen Westmänner Inseln vor Island. Sie wollen dort an der Beerdigung einer ehemaligen Freundin teilnehmen, die an Krebs gestorben ist. Danach hoffen sie auf eine schöne Wiedersehens Feier.
Aber alles kommt anders. Von einer Bekannten der verstorbenen Gugga bekommen sie deren Haus Schlüssel und im Keller des Hauses machen sie einen grausigen Fund. Der Fund wirft viele Fragen auf: Was ist bei der Feier damals, als eine andere Freundin, Guđbjört, spurlos verschwand, eigentlich wirklich passiert? Die Freunde verdächtigen sich gegenseitig, nicht die Wahrheit zu sagen. Dann bekommen sie auch noch unheimliche Anrufe und schließlich kommt es zu einem großen Showdown, denn die längst verdrängte Vergangenheit holt sie wieder ein…
Parallel dazu muss die Gerichtsmedizinerin ľđunn auf die Westmänner Inseln reisen um eine Leiche zu obduzieren. Sie wurde am Strand verbrannt, niemand weiß wer sie ist. Ganz in der Nähe des Tatorts finden sie gleichzeitig noch eine tote Frau. Ist das die Mörderin? Oder eine Zeugin, die sich am falschen Ort befand? Aber es folgen noch viele Rätsel für ľđunn, gepaart mit persönlichen Schwierigkeiten, denn niemand weiß, dass der Ort hier ihr Heimatort ist…
Wenn die Nacht endet
Nach einer fröhlichen Party Nacht wird im kleinen Ort Skavböke in Südschweden ein toter junger Mann aufgefunden. Mikael Söderström hatte mit den anderen Jugendlichen des Ortes gefeiert, danach wurde er erschlagen. Nachdem das frisch zusammengestellte Ermittlerteam alle Einwohner des Ortes befragt hat, bleiben als Verdächtige nur zwei junge Männer übrig: die beiden engen Freunde Killian Persson und Sander Eriksson. Nur traut ihnen niemand eine solche Tat zu und sie verließen nachweislich gemeinsam die Party zu einem späteren Zeitpunkt.
Sander und Killian sind Freunde aus Kindertagen, alles teilen sie miteinander, obwohl sie unterschiedlicher kaum sein könnten. Als Sander herausbekommt, dass Killian ein Verhältnis mit Felicia, die auch Sander begehrt, hat, kommt es zu einem heftigen Streit. Voller Wut fährt Killian daraufhin mit einem Auto davon und verunglückt tödlich. Als dann noch ein Erdrutsch das Haus der Söderströms zerstört und abbrennt, sind alle Spuren beseitigt worden. Was zur Folge hat, dass die Tat nicht weiter verfolgt wird.
20 Jahre später wird der jüngere Bruder Mikaels, Filip, ermordet aufgefunden.
Ein neuer Ermittler nimmt den Fall auf. Er findet Zusammenhänge mit den Vorkommnissen von vor 20 Jahren. Daraufhin sucht er eine der beiden Kommissarinnen auf, die damals den Fall bearbeitet haben und versucht Licht ins Dunkel zu bringen…
Dieser ungewöhnliche Kriminalroman ist nicht nur ein Krimi. Die Hauptperson ist Sander Eriksson, vieles wird aus seiner Warte und mit seinen Gedanken erzählt.
Es geht um Freundschaft und Liebe, um Schuld und Verantwortung, um Enttäuschungen und aus dem Ruder gelaufene gute Absichten. Die Sprache des Buches erfüllt die Ansprüche guter Literatur und trotzdem ist das Buch spannend bis zur letzten Zeile.
Empfehlenswert für jeden Liebhaber guter Bücher.
Christoffer Carlsson, geb. 1968, promovierte in Kriminologie. Für den Roman „Der Turm der toten Seelen“ wurde er mit 27 Jahren mit dem schwedischen Krimipreis ausgezeichnet. Die Titel „Unter dem Sturm“ und „Was ans Licht kommt“ waren Bestseller und wurden verfilmt. Auch „Wenn die Nacht endet“ wurde mit dem Schwedischen Krimipreis ausgezeichnet.
Rezension: Angelika Steinhäuser
Christoffer Carlsson
Wenn die Nacht endet
Aus dem Schwedischen von Ulla Ackermann
Kindler im Rowohlt Verlag GmbH, Hamburg 2024, 461 Seiten
ISBN 978-3-463-00061-9
Preis: € 24,00
Das Bild der Toten
Hans Rekke ist ein Universitäts Professor mit einer ungewöhnlichen Beobachtungsgabe. Und diese stellt er aus persönlichen Gründen gerne in den Dienst der Polizei. In seiner Jugend hatte er mit einem gleichaltrigen Jungen namens Gabor Moravia eine Auseinandersetzung, die sein ganzes Leben beeinflussen sollte. Denn dieser Gabor entwickelt sich zu einem sehr einflussreichen, aber äußerst rücksichtslosen, ja grausamen Mann. Erst tötet er Rekkes Kater, dann ist er darin verwickelt, dass Rekkes große Liebe stirbt und er spielt auch eine Rolle, als eine andere gute Freundin plötzlich verschwindet. Von dieser Freundin, namens Claire, einer hoch begabten, schönen Frau mit einer Leidenschaft für das Schachspiel, taucht plötzlich, nachdem sie mehr als 10 Jahre verschwunden und für tot erklärt wurde, ein Foto auf. Es zeigt sie mit einem ca. 10 jährigen Jungen in Venedig, mit einem Buch über das Schachspiel unter dem Arm. Damit beginnt ein Katz und Maus Spiel, an welchem viele Akteure beteiligt sind. Denn außer Rekke interessieren sich, wenn auch aus ganz verschiedenen Gründen, noch Gabor Moravia, die Polizei mit der Ermittlerin Micaela Vargas, Samuel (Claires Ehemann) und ein kleiner Ganove namens Lucas für die Dame. Und es beginnt eine Spirale der Gewalt, in der auch hohe Politik eine Rolle spielt…
Waiseninsel
Die junge Kriminalkommissarin Jessica Niemi wird auf Grund einer dienstlichen Verfehlung in einen Zwangsurlaub geschickt. Auf einer kleinen Åland Insel sucht sie Ruhe. In dem kleinen Gasthof sind außer Jessica nur wenige Gäste, unter anderem: drei über 80 Jahre alte Menschen, die die „Zugvögel“ genannt werden. Und gleich am ersten Abend wird die alte Elisabeth tot am Wasser aufgefunden. Ertrunken? Oder ermordet? Sehr schnell ist ein Ortspolizist vor Ort, der zu ermitteln beginnt.
Die kleine Insel hat eine Geschichte: In den Nachkriegs Jahren war hier ein Waisenhaus, wo Waisen Kinder auf eine Vermittlung warteten. Unter den Kindern befand sich auch ein kleines Mädchen namens Maja, welches aus ungeklärten Ursachen eines Nachts verschwand. Es geht die Geschichte um, dass Maja, bekleidet mit einem bauen Mantel, nachts um 2 Uhr regelmäßig auf dem Anleger stand und wartete…Und auch später soll sie in unregelmäßigen Abständen auf dem Anleger gesehen worden sein.
Die sogenannten „Zugvögel“ sind die letzten überlebenden Senioren aus dieser Zeit. Sie haben die Zeit mit Maja miterlebt. Und Jessica, die eine sehr gute Beobachtungsgabe besitzt, befragt jeden Menschen auf der Insel, obwohl sie hier ja eigentlich nicht ermitteln darf. Bald steht für sie fest: es sind schon mehrere ehemalige Waisen aus der Zeit des Waisenhauses auf dieselbe Art und Weise ums Leben gekommen. Entweder hier auf der Insel oder an anderen Orten, wo sie sich aufhielten. Nur niemand hat den Zusammenhang erkannt oder verfolgt….