Das Sommerbuch
Sophias Mutter ist gestorben und ihre Großmutter ist jetzt ihre neue Bezugsperson. Gemeinsam mit dem Vater verleben sie eine schöne Zeit auf einer kleinen Insel im Bottnischen Meerbusen. Die Großmutter ist eine ungewöhnliche Frau, sie macht Dinge, die eigentlich verboten sind, für Sophias Fragen hat sie stets ein offenes Ohr und ungewöhnliche Antworten. Sophia entdeckt die Welt auf ihre eigene Art und Weise, sie beobachtet die Natur, große und kleine Tiere, fragt nach Gott und dem Tod, oder nach sonstigen Begebenheiten. Und immer ist es die Großmutter, die Sophia an die Hand nimmt, ohne Bevormundung, aber mit viel Ermunterung, weiter zu forschen.
Das Buch ist in viele kleine Episoden aufgeteilt, fast poetisch in der Sprache und sehr liebevoll in seinem Ausdruck.
Eine hübsche, sommerliche Unterhaltung.
Tove Jansson (1914 bis 2001) wurde in Helsinki geboren, studierte Malerei und wurde durch die „Mumin“ Kinderbücher international bekannt. Sie wurde mehrfach für ihr literarisches Werk ausgezeichnet. Dieses bezaubernde „Sommerbuch“ ist ein Buch für Erwachsene, bereits 1972 erschienen und dieses Jahr in neuer Ausgabe herausgekommen.
Rezension: Angelika Steinhäuser
Tove Jansson
Das Sommerbuch
Aus dem Finnlandschwedischen von Birgitta Kicherer
Titel des finnlandschwedischen Originals: „Sommarboken“
Bastei Lübbe AG Köln 2024, 479 Seiten
ISBN 978-3-404-19295-3
Preis: € 13,00
Astrid Lindgren
Astrid Lindgren ist jedermann bekannt als Autorin der berühmten Kinderbücher um Pippi Langstrumpf, Bullerbü und viele andere. Doch wer kennt diese Frau, die dahinter steckt?
Astrid wächst in einer behüteten Familie auf dem Lande auf. Ihre Kindheit steckt voller Abenteuer und Freiheiten. Als sie jedoch unverheiratet schwanger wird, wird ihr Leben schwierig. Um ihren Lebensunterhalt zu verdienen, muss sie ihren Sohn zu einer Pflegefamilie geben, worunter sie sehr leidet. Im Jahre 1928 wird die Pflegemutter so krank, dass Astrid ihren Sohn zu sich nehmen muss.
Der Halbmörder
Die Chronik des Adalbert Hanzon in Gegenwart und Vergangenheit, von ihm selbst verfasst.
Adalbert Hanzon ist 73 Jahre alt als er beschließt, die Geschichte seines Lebens aufzuschreiben. Er fühlt sich als altes, verfallenes Wrack, hat einige Jahre seines Lebens im Gefängnis verbracht und heute ist die einzige Abwechslung in seinem Leben, ein Saufgelage mit Henry Ullmann, den er als ebenso verkommenes Wrack beschreibt. Zunächst fehlen ihm die Worte, auch die Erinnerungen spielen Purzelbaum. Aber mit der Zeit gelingt ihm das Schreiben immer besser. Er findet Worte, von denen er gar nicht wusste, dass er sie kennt!
Hannahs Lied
Norwegen in den 1920er Jahren
Johan liebt Hannah. Hannah hat ein Kind von einem anderen Mann und außerdem ist sie keine Frau zum Heiraten. Sie liebt viele Männer. Aber Johan braucht eine Frau und so fällt seine Wahl auf Marie, die Tochter des Pfarrers. Zu seiner großen Überraschung sagt Marie sofort ja und er zieht mit Marie in den alten Leuchtturm Kjeungskjær. Dort muss er das Licht hüten und bei Wind und Wetter die Schiffe warnen. Glücklich wird Johan dort nicht, ihm fehlt Hannah, die sang und klanglos verschwindet.
Zu Johans Familie auf dem Leuchtturm gehören seine Mutter, bald Darling, die älteste Tochter, später auch Valdemar, der geistig gestörte Sohn und zuletzt noch Thomas. Marie versorgt alle Kinder mit stoischer Ruhe. Jedoch auch sie hat ein Geheimnis, welches sie mit niemandem teilt. Die oft sehr angespannte Atmosphäre wird erst erträglicher für alle als das Kindermädchen Gudrun zur Familie stößt. Gudrun ist fröhlich, versteht sich mit allen und vor allem: sie hat eine Möglichkeit, an Schnaps zu kommen, den sie auch freiwillig teilt. Vor allem Johan findet durch den Schnaps etwas Lebensmut wieder, aber auch die Frauen beteiligen sich gerne daran. Gudrun und Darling leben in dem großen Traum, einmal nach Amerika zu gehen und dort ein neues Leben zu beginnen. Und tatsächlich verbringen sie einige Jahre in den USA, kommen aber vor Kriegsbeginn wieder nach Norwegen zurück….
Sodom und Gomorra im Leuchtturm…
Der Verein der Linkshänder
Der Kommissar im Ruhestand Van Veeteren möchte eigentlich in Ruhe seinen 75. Geburtstag feiern, als ihn sein ehemaliger Kollege Münster aufsucht und ihm von einer aufgefundenen Leiche erzählt. Diese gehört zu einem alten, längst abgeschlossenen Fall, mit welchem Van Veeteren damals betraut war.
Damals waren in einer kleinen Pension 4 Menschen bei einem Brand ums Leben gekommen, der 5. der Gruppe blieb verschwunden und wurde daher als der Mörder angesehen, aber niemals gefunden. Es handelte sich um einen „Verein der Linkshänder“, der sich in der Schulzeit (1958) der Toten gegründet hatte und die sich nach über 30 Jahren wieder treffen wollten. Die heute gefundene Leiche ist zu dem gleichen Zeitraum umgebracht worden wie die 4 anderen, nur wurde er im Wald versteckt. Van Veeteren sieht ein, dass sie damals nicht gründlich genug gewesen sind, demnach der wirkliche Mörder noch in Freiheit ist und begibt sich widerwillig auf Recherche. Es lässt ihm ja doch keine Ruhe.
Gleichzeitig gräbt natürlich auch die aktuelle Polizei jeden Stein um, um diese Rätsel zu lösen. Eine neue Wendung bekommt das ganze, als noch eine Leiche aus dem Umfeld des Vereins auftaucht und diese in den Bereich von Kommissar Barbarotti fällt. Barbarotti hat natürlich von dem legendären Kommissar Van Veeteren gehört, ihn aber nie kennengelernt. Das ändert sich jetzt, denn beide treffen sich und tun ihre Spürnasen zusammen…
Der Sommer der Islandtöchter
Zwei Frauen erleben in Island einen Sommer, der ihr ganzes Leben verändert:
Sommer 2018: Hannah lässt ihr Leben in Deutschland hinter sich. Für ein Jahr will sie mit ihrem kleinen Sohn Max allein abschalten und im rauen Island wieder Boden unter die Füße bekommen. Sie ist Musikerin mit Leib und Seele und als sie aus gesundheitlichen Gründen ihre geliebte Geige nicht mehr spielen kann, zerbricht nicht nur ihr Lebenstraum, sondern auch ihre Ehe. In Island beginnt sie neu: sie findet Arbeit in einem kleinen Café und lernt neue Menschen kennen. Aber nicht nur das, gleichzeitig entdeckt sie hier Zeichnungen, die sie schon einmal gesehen hat, aber wo nur? Und woran erinnern sie diese? Als sie der Sache nachgeht, findet sie unerwartete Geschehnisse aus ihrer Vergangenheit heraus…
Weiterlesen: Karin Baldvinsson - Der Sommer der Islandtöchter
Der Choreograph
Der Ich Erzähler ist auf dem Weg nach K. Er ist ein Mann mittleren Alters, geschieden mit einer Festanstellung in einer Universität. Unterwegs reflektiert er über sein bisheriges Leben, stellt genaue Beobachtungen auch über die Menschen im Zug an. In K. angekommen, macht er sich auf den Weg zu seinem Professor, der im Sterben liegt, ihm aber noch etwas mitteilen will. Da er noch Zeit hat, bummelt er durch die Stadt. In einem Geschäft sieht er durch die Schaufensterscheibe eine Frau, die ein rotes Kleid anprobiert. Er kommt mit ihr ins Gespräch und verliebt sich unsterblich in sie. Sie ziehen sich gegenseitig an, verbringen eine gewisse Zeit miteinander, dann verschwindet die Frau wortlos. Nach einer Zeit, in der er voller
Ungewissheit auf sie wartet, ist sie wieder da und das ganze wiederholt sich. Als er sie drängt, mehr von sich zu erzählen, gibt sie widerstrebend nach und erzählt ihm eine unglaubliche Geschichte. Dieses Schicksal wird nun nach und nach auch sein Schicksal und er tut Dinge, die er niemals für möglich gehalten hätte…