Eigentlich bin ich nicht so
Der Familienvater Bård hat viel zu tun. Die Konfirmation seiner Tochter Linnea steht an und die Familie hat sich angesagt. Aber Bård kann sich nicht auf das Wesentliche konzentrieren, denn ihn quält das schlechte Gewissen. Seit einiger Zeit hat er ein Verhältnis und nach der Konfirmationsfeier will er die Familie verlassen…
Auch Hanne, seine Schwester, hat sich mit ihrer Lebensgefährtin Julia angesagt. Hanne war immer „die Dicke“, jetzt ist sie schlank und eigentlich voller Elan. Jedoch im ehemaligen Zuhause angekommen, werden die Schatten der Vergangenheit wieder lebendig. Und zu allem Überfluss streitet sie sich auch noch mit Julia…
Linnea hat gar keine Lust auf die Familienfeier. Ihre Freundin will nichts mehr von ihr wissen, hängt mit einem anderen Mädchen ab. Und die vielen Leute gehen ihr sowieso auf die Nerven…
Nils ist der Großvater der Familie. Auch für ihn ist die Situation nicht einfach. Hanne war immer seine Lieblingstochter, heute ist das Verhältnis nicht mehr so einfach. Und Bård trägt ihm immer noch nach, Hanne bevorzugt zu haben….
Kein Wunder, dass die Familienfeier nicht so abläuft, wie es eigentlich hätte sein sollen. Die Feier gerät aus dem Ruder….
Dieser interessante Familienroman lebt davon, dass jeder Akteur in einzelnen Kapiteln zu Wort kommt. Dadurch kennt der Leser die innere Verfassung jedes Einzelnen, jeder möchte geliebt werden, aber zu reden ist ein sehr schwieriges Unterfangen.
Marie Aubert, geb. 1979 in Oslo, debütierte 2016 mit dem Erzählband „Kann ich mit zu dir?“ Ihr erster Roman „Erwachsene Menschen“ wurde ein Bestseller. Sie lebt heute als Autorin und Literaturkritikerin in Oslo.
Rezension: Angelika Steinhäuser
Marie Aubert
Eigentlich bin ich nicht so
Aus dem Norwegischen von Ursel Allenstein und Stefan Pluschkat
Titel des norwegischen Originals: „Jeg er egentlig ikke sånn“
Rowohlt Verlag GmbH, Hamburg 2024, 204 Seiten
ISBN 978-3-498-00288-6
Preis: € 22,00