In Norwegen längere Distanzen zu überwinden ist nicht immer so einfach: Die inländische Bahnstrecke endet in Bodø, Straßenverbindungen entsprechen in vieler Hinsicht nicht den europäischen Standards.
Allerdings hat das Land ein enges Netz von Flugplätzen, Nord-Norwegen kann regelrecht als Flugplatz-Eldorado bezeichnet werden. Fliegen würde sich also als das Mittel der Wahl anbieten, ist aber wegen seiner unschönen CO2-Bilanz ins Gerede gekommen.
Zu Land und zu Wasser hat Norwegen bereits eine ansehnliche Flotte von elektrisch angetriebenen Fahrzeugen: Die Neuzulassungen von Elektro-Autos sind dort so groß wie nirgendwo sonst, Inlandsfähren werden in den nächsten Jahren völlig ohne Verbrenner-Motoren auskommen. Was liegt also näher als eine ähnliche Umstellung auch bei Flugzeugen anzustreben?
Der Verwaltungsdirektor von Widerøe, Stein Nilsen, ist überzeugt, dass sich diese Utopie in 5 – 6 Jahren als Realität erweisen wird. Angst, dass der Vorrat an elektrischer Energie nicht bis zum Ziel ausreichet („Reichweitenangst“) muss man wegen der kurzen Strecken zwischen den einzelnen Flugplätzen nicht haben, eine Ausstattung mit Hybridtechnologie (zusätzlich Benzin, Wasserstoff, Propan o.ä.) kann sie ganz verhindern. Die Flugzeuge könnten zunächst mit 9 – 11 Sitzen ausgestattet werden, bis 2030 könnten es über 40 Plätze werden. Die größte Herausforderung für elektrische Flugzeuge ist zur Zeit noch das Gewicht. Um die gleiche Menge Energie zu transportieren wie 1 kg Flugbenzin, braucht man eine Batterie von ca. 40 kg; allerdings ist ein Elektromotor zwei- bis dreimal effektiver als ein Benzinmotor.
Der Ehrgeiz von Avinor (der norwegischen Flugsicherung) und der Luftfahrtsbehörde ist es, den ganzen innernorwegischen Flugverkehr bis 2040 auf Elektro- oder Hybrid-Antrieb umgestellt zu haben.
Das Flugzeug könnte so auf längere Sicht zum Kollektivtransportmittel werden und Busse ersetzen.
Die Wetterstation Kråkenes Fyr südlich von Stad verzeichnet die meisten Sturmtage im Land, in manchen Jahren bis zu 100. Dieser Meeresabschnitt ist einer der gefährlichsten entlang der norwegischen Küste. Meeresströmungen und die spezielle Topografie des Meeresbodens sorgen hier für sehr hohe Wellen, die gleichzeitig aus verschiedenen Richtungen kommen können. Schwere See kann sogar noch einige Tage nach Abflauen eines Sturmes entstehen. Erst vor kurzem ging die Meldung eines wegen seiner im Sturm verrutschten Ladung havarierten Frachters durch die Presse. Allein seit dem 2. Weltkrieg sind in dieser Umgebung 34 Menschen bei Schiffsunglücken ums Leben gekommen.
Doch jetzt kommt Abhilfe für die Schifffahrt. Nach jahrelangem Hin und Her ist es nun beschlossene Sache: Zwischen Eide im Moldefjord und Kjødepollen im Vanylvsfjord in Selje wird ein Schiffstunnel gebaut.
Es soll 1700 Meter lang werden, 37 Meter breit und vom Grund bis zur Decke 50 Meter hoch; die Durchfahrtshöhe soll 33 Meter betragen, die Durchfahrtsbreite 21,5 Meter; die Schiffe können 8 Meter Tiefgang haben. Dazu müssen 33 Mio Kubikmeter, das sind 8 Millionen Tonnen, Fels herausgesprengt werden. Die Pläne dafür stammen aus dem renommierten Architekturunternehmen Snøhetta, das bereits etliche Aufsehen erregende Bauwerke (z.B. die Oper in Oslo) erstellt hat.
Das Bauwerk trägt aber nicht nur zur Sicherheit für die Schifffahrt bei: Ist der Seeweg erst einmal ungefährlich, können viele Warentransporte, die jetzt noch über die Straße gehen, auf das Wasser verlegt werden; der Gewinn für Natur und Umwelt wird beträchtlich sein.
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Norwegens Regierung hat im März dieses Jahres die „Nationale Alkoholstrategie 2021–2025“ vorgestellt, deren Ziel eine Absenkung des Alkoholkonsums um zehn Prozent bis zum Jahr 2025 ist.
Im Jahr 2019 betrug der geschätzte Gesamtverbrauch im Land etwa 6,8 Liter reinen Alkohols pro Einwohner über 15 Jahre (in Deutschland durchschnittlich 10 Liter, weltweit 6,2 Liter).
Der offizielle – an den Verkaufszahlen orientierte – Alkoholkonsum ist von 1990 bis 2008 deutlich angestiegen, danach bis 2015 deutlich zurückgegangen, steigt aber seitdem wieder an, im letzten Jahr sogar mehr als vorher – wohl nicht nur wegen der durch Corona veränderten Lebensumstände, sondern auch, weil durch die zeitweise Schließung der Grenzen nach Schweden die Möglichkeiten zum billigeren Erwerb alkoholischer Getränke in Schweden weggefallen sind; diese sind vorher nicht in die Statistik eingegangen.
Die Hälfte allen Alkohols wird von nur einem Zehntel der Einwohner getrunken, die vor allem mit chronischen gesundheitlichen Folgeerscheinungen zu kämpfen haben. Die akuten Auswirkungen von übermäßigem Alkoholgenuss – Verletzungen, Gewalttaten, Vergiftungen, usw. – machen anteilmäßig aber den größten Teil der Gefahren aus.
Um den Alkoholverbrauch zu senken, will die Regierung jetzt u.a. präventive Aktivitäten in den Gemeinden unterstützen, frühzeitige Maßnahmen gegen Alkoholprobleme verstärken und vor allem das Wissen über die Gefahren des Alkohols für Leib und Leben in der Bevölkerung vergrößern. U.a. wird vorgeschlagen, alkoholische Getränke mit Warnkennzeichen zu versehen.
Weiterlesen: Immer eine Schlagzeile wert: Norwegen und der Alkoholkonsum
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Snus ist ein Tabakprodukt, das in kleinen verpackten Klumpen unter die Ober- oder Unterlippe gelegt und dort bis zu 12 Stunden bleibt. Dabei gelangt Nikotin über die Mundschleimhaut ins Blut.
Er wird aus feingemahlenem Tabak hergestellt, dem verschiedene andere Substanzen zugefügt sind. Die in Skandinavien meist verkaufte Form ist der „Schwedische Snus“, der durch Wärmebehandlung keimfrei gemacht wird, im Gegensatz zum „Amerikanischen“ Snus, der durch Vergärung entsteht. Kommerziell wird Snus schon seit 1822 hergestellt.
Er wird gerne als Ersatzstoff für anderweitigen Tabakgenuss verwendet. Durch seinen Gebrauch lassen sich zwar manche negativen Seiten des Rauchens vermeiden, gleichwohl ist er aufgrund seines Nikotingehaltes ein Suchtmittel, das abhängig macht. Zu unerwünschten Nebenwirkungen gehören anfangs Erbrechen und Verdauungsstörungen, bei weiterem Konsum Mundgeruch, Verfärbungen und Erkrankungen der Zähne und Erkrankungen der Schleimhaut im Mund.
NRK meldet am 6. Februar 2021:
Seit Januar darf Alkohol nur noch in Gebieten mit niedrigen Ansteckungsraten serviert werden - allerdings ausschließlich in Zusammenhang mit einer Essensbestellung. Aus dem Motto „Wein zum Essen“ machen viele Gäste aber „Essen zum Wein“. Sie bestellen Speisen, die zu essen sie gar nicht beabsichtigen. Die werden dann einfach am Tisch stehen gelassen. Der Grund des Restaurantbesuches ist es, zusammen ein Glas Wein oder Bier zu trinken.
„Es kommen viele Teller mit Tomatensuppe wieder in die Küche zurück“, sagt der Eigentümer eines Restaurants in Hammerfest, „Sie landen schließlich im Abfall“.
Diese Verzehrpflicht führt überall zu erhöhter Lebensmittelverschwendung. Eine Zeitung in Tromsø berichtete, dass in einem Lokal an einem Abend 90 Würstchen weggeworfen wurden; die Gäste hatten sie bezahlt, aber nicht gegessen.
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Ein „Nisse“ (Mehrzahl: „Nisser“) ist ein Wichtel, der im norwegischen Volksglauben eine wichtige Rolle spielt. Gewöhnlich ist er ein alter Mann mit einem weißen Bart „etwa so groß wie ein Pferdekopf“ und trägt eine rote Mütze. Der Name ist eine Ableitung des Namen Niels, der dänischen Bezeichnung für Nikolaus. Früher wurde der Nisse auch „lille Niels“, „Niels Gårdbo“, „Gårdbo“, „Gårdbukken“ oder „Puge“ genannt.
Der Weihnachtswichtel (Julenisse) ist ein Wichtel von besonders großem Wuchs. Am Weihnachtsabend ist er es, der die Geschenke austeilt. Zu Hause ist er auf einem eigenen Hof, wo er auch seine Werkstatt hat.
Jetzt, da Weihnachten vorüber ist, kann sich der Julenisse ein Jahr Auszeit gönnen. Seine Verwandten aber sind das ganze Jahr in Norwegen aktiv – und seine Verwandtschaft ist groß:
20-jähriges Jubiläum der Norwegisch-Deutschen Willy-Brandt-Stiftung
Genau zwanzig Jahre ist es her, dass sich die beiden befreundeten Politiker, der ehemalige norwegische Außenminister Thorvald Stoltenberg und der einstige deutsche Bundesminister Egon Bahr, zusammenschlossen und gemeinsam mit weiteren Persönlichkeiten die Norwegisch-Deutsche Willy-Brandt-Stiftung ins Leben riefen. Es ging um die Vertiefung der Beziehungen zwischen beiden Ländern, die Förderung des Austauschs und die Begegnung der Menschen.
Aus diesem Grund hat die Norwegisch-Deutsche Willy-Brandt-Stiftung ein Jubiläumsvideo produzieren lassen. Dieses können Sie über den Link auf YouTube ansehen.
Das Jubiläumsvideo auf Youtube...
Hier geht es zur Website der Norwegisch-Deutschen Willy-Brandt-Stiftung
Die überlieferten Traditionen zu Weihnachten mögen vor Ort zu Ort variieren, aber bestimmte Riten sind über das ganze Land verbreitet:
Die Vorbereitungen und die weihnachtlichen Einkäufe beginnen bereits Ende November:
In den Städten gehen die Lichter an zentral aufgestellten Weihnachtsbäumen und die weihnachtliche Beleuchtung der Straßen an. Es gibt extra Weihnachtskonzerte, Weihnachtstheater und Weihnachtsmärkte. Betriebe, Vereine und Freundesgruppen treffen sich zum „Julebord“ – einem reichhaltigen Buffet, bei dem weniger das Essen als das (Alkohol) Trinken im Vordergrund steht.
Im Haus wird allerlei Weihnachtschmuck verteilt: Kränze, Engel, Sterne, Herzen, Nisser“ (Wichtel mit einer roten Mütze) und vieles mehr. Traditionell werden sieben verschiedene Arten von Plätzchen gebacken.
Sitka-Fichten stammen ursprünglich aus Alaska, wo sie als offizieller Staatsbaum gelten. Diese Gattung bringt die größten Bäume aus der Familie der Fichten hervor.
Auf dem Weg zum Fløyen in Bergen steht ein besonderer Vertreter dieser Art. 2016 wurde dieser 120 Jahre alte Baum mit 50,35 Metern Höhe als der höchste Baum Norwegens anerkannt.
Aber jetzt, vier Jahre später, bekommt dieser Nadelbaum Konkurrenz!
Auch in Kaupanger /Sogn sind die Verhältnisse dazu geeignet, große Bäume wachsen zu lassen.
Schon seit Längerem gibt es einen Zweikampf zwischen dem Besitzer des Baumes in Bergen und dem einer 80 Jahre alten Edeltanne hier. Eine offizielle Messung beim Herausforderer ergab 51,1 Meter. Das waren also 75 cm mehr als der alte offizielle Rekord vor vier Jahren in Bergen.
Die Sitka-Fichte dort wurde zwar zuletzt mittels einer Drohne und Laser mit 53,2 Meter vermessen – allerdings nur inoffiziell.
Daher gilt im Augenblick die Edeltanne in Kaupanger offiziell als der höchste Baum in Norwegen.
Es gilt als sicher, dass jetzt auch die Sitka-Fichte in Bergen offiziell vermessen wird.