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Snus ist ein Tabakprodukt, das in kleinen verpackten Klumpen unter die Ober- oder Unterlippe gelegt und dort bis zu 12 Stunden bleibt. Dabei gelangt Nikotin über die Mundschleimhaut ins Blut.
Er wird aus feingemahlenem Tabak hergestellt, dem verschiedene andere Substanzen zugefügt sind. Die in Skandinavien meist verkaufte Form ist der „Schwedische Snus“, der durch Wärmebehandlung keimfrei gemacht wird, im Gegensatz zum „Amerikanischen“ Snus, der durch Vergärung entsteht. Kommerziell wird Snus schon seit 1822 hergestellt.
Er wird gerne als Ersatzstoff für anderweitigen Tabakgenuss verwendet. Durch seinen Gebrauch lassen sich zwar manche negativen Seiten des Rauchens vermeiden, gleichwohl ist er aufgrund seines Nikotingehaltes ein Suchtmittel, das abhängig macht. Zu unerwünschten Nebenwirkungen gehören anfangs Erbrechen und Verdauungsstörungen, bei weiterem Konsum Mundgeruch, Verfärbungen und Erkrankungen der Zähne und Erkrankungen der Schleimhaut im Mund.
Das norwegische Institut für Volksgesundheitsamt (etwa: Staatliches Gesundheitsamt) gab 2019 einen Bericht über die Gesundheitsrisiken des Snus-Konsums heraus. Darin heißt es, dass der Konsum von Snus außerdem die Wahrscheinlichkeit erhöht für Speiseröhren- und Speicheldrüsenkrebs, hohen Blutdruck, ein verstärktes Risiko, an Herzinfarkt oder Schlaganfall zu sterben; bei hohem Verbrauch steigt bei Männern das Risiko für Diabetes 2 und dem metabolischen Syndrom, bei Frauen die Neigung zu Frühgeburten.
Im letzten Jahr lag in Norwegen der Anteil der Verbraucher von Snus erstmals höher als der der Raucher. 9% aller Norweger – gleiche Anteile bei Männern und Frauen – gaben an täglich zu rauchen, aber 13% von ihnen täglich Snus zu verwenden – 19% Männer und 7% Frauen.
Innerhalb der Europäischen Union (außer in Schweden), ist das gewerbliche Inverkehrbringen dieses Genussmittels verboten, in Deutschland dessen Erwerb ab einem Alter von 18 Jahren erlaubt; in Österreich darf er ab 16 Jahren erworben werden, in der Schweiz sind Import und Konsum erlaubt.