Fotos (c) Renate von Rüden
Zum Abschied ein Erinnerungsfoto: Die Fahrt auf der Oste war eindrucksvoll.
Norwegenfreunde aus Niedersachsen und Bremen auf der Oste
Die Oste war das Ziel des diesjährigen Ausflugs der Mitglieder der Deutsch-Norwegischen Freundschaftsgesellschaft e.V. aus Niedersachen und Bremen. Die Idee zu dieser zentralen Veranstaltung hatte Rolf Tönnies aus Cuxhaven. Auf die Oste mit dem Schiff Mocambo, so war sein Plan. Die beiden Regionalgruppenleitungen in Hannover und Bremen/Cuxhaven, Bernd Fitze-Frank und Renate von Rüden, zögerten nicht und machten aus dem Plan einen gemeinsamen Beschluss. Detlef Palm, königlich-norwegischer Konsul, war einer der ersten Mitglieder, die sich für den Ausflug anmeldeten. Palm der im Landkreis Cuxhaven wohnt: „Ich habe so die Gelegenheit, meine Wahlheimat den Norwegenfreunden zu zeigen. Die Oste mit der Schwebefähre, ihre malerische Uferlandschaft und die Orte in der Nähe des Flusses sind nicht so bekannt, wie sie sein könnten.“ Davon konnten sich die über dreißig TeilnehmerInnen überzeugen. Renate von Rüden: „Wir hatten mehr Anmeldungen, als erwartet. Mitglieder aus Bremen und ganz Niedersachsen waren auf der Mocambo. Auch der Wettergott meinte es gut mit uns.“
Fährverbindung zwischen Emden und Kristiansand eingestellt
Die MS Romantika der Reederei Holland Norway Lines fährt ab sofort nicht mehr zwischen Deutschland und Norwegen. Sie hat am 30. August bei Gericht beantragt, noch anstehende Zahlungen einzustellen. „Das Schiff fährt nicht mehr, der Ticketverkauf ist gestoppt“ erklärt das Unternehmen.
Die Verbindung nach Norwegen bestand erst seit April 2022 und hatte von Anfang an Schwierigkeiten im niederländischen Hafen Eemshaven, die zu großen Verlusten für das Unternehmen führten. Auch die Verlegung der Anlegestelle in diesem Jahr nach Emden (und zwischendurch nach Cuxhaven) brachte keine finanzielle Erholung.
Nach Aussagen des Unternehmens müssten sich „gestrandete“ Personen selbst um ihr Weiterkommen kümmern.
Die längste Steintreppe der Welt
Bald wird sie begehbar sein: Die „Helgelandstrapp“ in Mosjøen mit rund 5500 Stufen auf das Øyfjell. Sie ist länger als die an der Chinesischen Mauer mit nur 5100 Stufen; für ihren Bau waren viele tausend Steine notwendig, die mit Brechstange, Hammer und Meißel zusammengefügt werden mussten.
Im Augenblick ist noch die Midsundtrapp auf das 659 m hohe Rørsethorn bei Molde mit ihren 2200 Stufen die höchste zusammenhängende Steintreppe.
Wer es nicht ganz so extrem will, für den gibt es noch kürzere, aber nicht weniger spektakuläre Steintreppen in Norwegen:
• Trivselsskogen i Gloppen
• Oppstemten i Bergen
• Kragsethornet på Sunnmøre
• Akslastien opp til fjellheisen i Tromsø
• Reinebringen i Lofoten
• Djevelporten i Svolvær
• Tyventrappa i Hammerfest
• Trappa til Torghatten i Brønnøysund
Die allerlängste Treppe der Welt hat allerdings die Schweiz: Entlang der Schienen der historischen Standseilbahn führt eine Holztreppe mit 11674 Stufen zum Niesenkulm bei Interlaken.
https://www.nrk.no/nordland/na-star-verdens-lengste-steintrapp-klar-pa-helgeland-1.16497434
(c) Pixabay
Extremwetter "Hans"
Zerstörungen ungeahnten Ausmaßes hat das Extremwetter «Hans» im südlichen Teil Norwegens hinterlassen: über die Ufer getretene Flüsse führten zu Überschwemmungen, wie sie in diesem Ausmaß niemand in Erinnerung hatte, zerstörten Infrastrukturen wie Straßen und Stromleitungen, darauffolgende Erdrutsche rissen ganze Häuser mit sich, Tiere kamen in den Fluten um, die Ernte dieses Jahres ist zerstört. Die angerichteten Schäden belaufen sich nach ersten Schätzungen auf 100 Mio Euro, wahrscheinlich wird der Betrag noch wesentlich höher.
Die gemessenen Niederschlagsmengen waren allerdings bei weitem nicht die größten in den letzten Jahren – sie kamen nur an den falschen Stellen an: im Osten. Dort liegt nämlich der durchschnittliche Niederschlag im Jahr nur zwischen 300 und 500 mm, im Westen sind dagegen 2000 bis 3000 mm durchaus normal.
Ungefähr auf der Höhe des Langfjells im südlichen Teil Norwegens liegt die etwa in Nord-Süd-Richtung verlaufende Wasserscheide, an der sich die Fließrichtung des Wassers entscheidet: nach Osten oder nach Westen. Die Topographie im Westen weist hohe, teils steile Berghänge auf, das Wasser kann schnell abfließen und hat relativ kurze Wege ins Meer. Der Osten ist eher flach, das Wasser hat einen langen Weg ins Meer, die Flussumgebungen haben einen großen Einzugsbereich für zufließendes Wasser. Im Osten braucht es also viel weniger Niederschläge, um über Land große Wassermassen anzusammeln. So führen 80 mm Niederschlag in 24 Stunden im Osten bereits zur Meldestufe Rot („größte Gefahr“), während diese Menge im Westen dazu gerade mal zu Gelb („mittlere Gefahr“) reicht.
Normalerweise kommen die großen Niederschläge auch mit der Westströmung direkt von der Meerseite her. „Hans“ nahm aber den Umweg über das Skagerak nach Schweden (wo er auch große Verwüstungen hinterließ) und fiel von Südosten nach Norwegen ein.
(c) Klaus Hofmann
Was kostet der Urlaub heuer in Norwegen?
Es war schon immer etwas teuerer...
Mehrere Preissprünge für Dinge des täglichen Gebrauches im Laufe des letzten Jahres waren nicht nur in Deutschland und in anderen EU-Ländern, sondern auch in Norwegen an der Tagesordnung.
Manche Artikel, vor allem frischer Lachs und frische Forellen und bestimmte Obst- und Gemüsesorten – der Preis von Birnen ist allein von April bis Mai um 10% gestiegen – sind dort jetzt um über 30% teurer als im Vorjahr. Frischer Dorsch, gesalzene, getrocknete geräucherte Fischwaren, sonstige Gemüse und Kartoffeln kosten im Mai 2023 zwischen 25% und 30% mehr. Bemerkenswert ist außerdem, dass Süßwaren und Schokoladeprodukte erst im letzten Monat auffallend teuer geworden sind.
Für Urlauber aber noch ein paar gute Nachrichten zum Schluss: Billiger als im Jahr 2022 sind Benzin (- 4%) und Diesel (-14%), für eine Norwegische Krone muss man nur 0,86 € bezahlen bzw. bekommt man für einen Euro mehr als 11,54 norwegische Kronen (Stand 17. Juni 2023).
(c) Saga Farmann ship guild
Das Wikingerschiff 'Saga Farmann' ist vier Monate lang von Norwegen nach Istanbul unterwegs.
„SAGA FARMANN“
Wikingerschiff in Rheinhessen: Neue Details zum Anlegen bekannt.
Am Pfingstwochenende soll ein Wikingerschiff durch Rheinhessen fahren und auch anlegen. Merkurist hat mit der Crew über ihre genauen Pläne für den Zwischenstopp gesprochen.
Das Wikingerschiff „Saga Farmann“ hat sich von Norwegen aus auf den Weg über die Flüsse und Kanäle Europas in Richtung Türkei gemacht. Auf seiner Reise wird es auch über den Rhein fahren und einen Zwischenstopp in Mainz einlegen (wir berichteten). Dazu gibt es jetzt neue Details.
Wie das Crew-Mitglied Lars Bill Merkurist mitteilte, wird die „Saga Farmann“ rheinaufwärts von einem anderen Schiff geschleppt. Darum kann die Besatzung aktuell nicht sagen, wo genau in Mainz sie vor Anker gehen wird. Wahrscheinlich werde das Wikingerschiff am Hauptkanal vor Anker gehen, da es auch beim Anlegen von seinem Schlepper abhängig sei.
Auch die genaue Ankunftszeit ist aktuell (Stand: Mittwoch, 24. Mai) nicht bekannt. Geplant sei aber, dass das Schiff am Pfingstsamstag nach Mainz komme und sonntags weiterfahre, so die Crew.
Hintergrund
„Saga Farmann“ ist ein schwimmendes Geschichtsmuseum. Auf den Spuren der Wikinger segelt die Nachbildung des historischen Klåstad-Schiffs vom norwegischen Tønsberg ins türkische Istanbul. Wie die Vorfahren hat es Wetzsteine geladen und verkauft sie auch. Das Projekt wurde von der Stiftung Oseberg Vikingarv (OVA) initiiert. Die Wikinger verkehrten vor circa 1000 Jahren wohl regelmäßig zwischen Norwegen und der Türkei, auch gab es eine Wikingergarde in Istanbul. Die „Saga Farmann“ wird an ihrem Ziel an den Feierlichkeiten zum 100-jährigen Jubiläum der akademisch-archäologischen Gemeinschaft in Istanbul teilnehmen.
Homepage der Saga Farmann
https://www.sagafarmann.com/
(c) Pixabay
Lesefertigkeit bei Schülern alarmierend gesunken
Pressemeldungen über mangelnde Lesefertigkeiten deutscher Schüler überschlugen sich in den letzten Wochen: Die am 16. Mai veröffentlichte IGLU-Studie für 20222 stellt fest, dass fast ein Viertel unserer Kinder am Ende der vierten Klasse nicht richtig – fließend und sinnerfassend – lesen können. An dieser alle fünf Jahre in 65 Staaten durchgeführten Studie nahmen zuletzt fast 9000 Grundschulkinder teil. Während im Jahr 2001 nur jeder sechste Schüler in Deutschland Probleme mit dem Lesen hatte, war es 2016 schon jeder fünfte und im Jahr 2021 jeder vierte. 18 Länder wiesen bessere Plätze auf als Deutschland, der Spitzenreiter Singapur lag 2001 noch unter dem Durchschnitt!
Auch in Norwegen geht die Lesekompetenz deutlich nach unten: Fast 20 Prozent der Teilnehmer liegen am oder unter dem untersten Niveau. Immerhin erreichen sie damit noch Platz 13 der Rangliste, liegen allerdings hinter ihren skandinavischen Nachbarn Finnland (5.), Schweden (8.) und Dänemark (12.).
Weiterlesen: Auch in Norwegen: Lesefertigkeit bei Schülern alarmierend gesunken
(c) Klaus Hofmann
Neues vom Lærdal-Tunnel
Der 1999 eröffnete Lærdalstunnel, der mit über 24 Kilometern längste Straßentunnel der Welt, stellt ein wichtiges Verbindungsstück zwischen Oslo und Bergen dar und wird im Jahresdurchschnitt von ca. 2000, in Spitzenzeiten von ca. 4000 Fahrzeugen am Tag durchquert. Er entspricht aber an vielen Stellen nicht mehr den technischen Anforderungen eines vielbefahrenen Verkehrsweges durch einen Berg. Daher muss er dringend saniert werden.
Ursprünglich wollte States Vegvesen, die staatliche norwegische Straßenverwaltung, den Tunnel für ein ganzes Jahr sperren, um die notwendigen Arbeiten in Ruhe durchführen zu können (Wir berichteten zu Ende vergangenen Jahres darüber). Zwischen Lærdal und Aurland gibt es allerdings keine geeigneten Ausweichstrecken.
(c) Peter Bösken auf Pixabay
Hüttenleben macht die Norweger krank
Glaubt man einem Artikel in der VG („Verdens Gang“, populäre Zeitung in Norwegen), kommen die Norweger mit großer Wahrscheinlichkeit krank von ihrem Osterurlaub auf ihren Hütten zurück.
Es treten während oder nach dem Besuch dort dreimal so viele Magen-Darm-Erkrankungen auf wie zu Hause, schreibt Nofima, ein Lebensmittelforschungsinstitut, das u.a. für die Lebensmittelindustrie arbeitet. Valérie Almli til Godt, dortige Seniorforscherin, hat Studien geleitet, in denen Verbraucher über den Standard ihrer Hütten, Nahrungsmittel- und Kochgewohnheiten und über Fälle von Übelkeit befragt wurden. Sie präzisiert: „Je niedriger der Standard der Hütte ist, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit einer solchen Erkrankung“ und führt die auf im Vergleich zum Verhalten zu Hause veränderten Hygiene-Maßnahmen zurück. Mangel an fließendem Wasser sei der ausschlaggebendste Faktor bei Lebensmittelvergiftungen, kein Strom könne dazu führen, dass die Nahrungsmittel nicht genügend erhitzt werden, hinzukommt, dass die Möglichkeiten zum Kühlen begrenzt sind und das Geschirr nicht richtig abgewaschen werden kann.