Norweger verbringen ihre Ferien nicht zu Hause. Nie war das deutlicher zu erleben als in diesem Jahr, in dem die meisten Urlaub im eigenen Land machen und die touristischen Hotspots überlaufener denn je sind. Das war aber beileibe nicht schon immer so.
Vor 1900 gab es in den meisten Arbeitsverträgen überhaupt kein Recht auf Urlaub. Erst ein Gesetz im Jahr 1947 sicherte den Arbeitnehmern drei Wochen Urlaub im Jahr zu, 1964 wurde diese Periode auf 4 Wochen erweitert. Aber damals schien noch niemand so richtig etwas mit einem Urlaub anfangen zu können; oft wurde er gar nicht in Anspruch genommen.
Noch im Jahr 1970 gaben nur 4 von 10 Norwegern an, überhaupt in den Ferien unterwegs gewesen zu sein, und das im Durchschnitt nur 2 Wochen. Aber das änderte sich mit wachsendem Wohlstand in den folgenden Jahren: Schon 1974 blieb nur noch ein Viertel der Leute zu Hause, die restlichen waren im Durchschnitt 17 Tage unterwegs.
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Die norwegische Regierung hat unter den aktuellen Umständen schon Wochen vor der Ferienzeit ihren Landsleuten empfohlen im Inland Urlaub zu machen – und die Norweger sind, mehr als erwartet, diesem Rat gefolgt: Überall „wo es schön ist“ drängen sich Massen Einheimischer.
An der RV 17 gibt es viele hundert Meter Staus vor den Fährübergängen; die Wartezeiten betragen viele Stunden, manche Autofahrer müssen im Wagen übernachten. Das gleiche Bild bietet sich bei Bognes an der E6 nach Norden.
Hatten sich noch vor wenigen Wochen die Bewohner in Geiranger noch über das ausbleibende Geschäft beklagt, bekommen die Urlauber jetzt oft keinen Platz mehr im Restaurant, zwischen 500 und 1000 Hungrige müssen jeden Tag abgewiesen werden. Ein örtlicher Wirt rät den Gästen, eigene Verpflegung mitzubringen, wenn sie diesen Ort besuchen wollen.
4 Tage, 21 Stunden und 50 Minuten – das ist der neue Weltrekord, in dem Øysein Dahjl und Ove Fuglestveit mit dem Fahrrad zurückgelegt haben. Sie haben damit den, allerdings in der anderen Richtung Nordkap-Lindesnes, aufgestellten Rekord um fast eine halbe Stunde unterboten.
In der Nacht zum 1. Juli kamen die Beiden bei dichtem Nebel, Regen und einer Temperatur um die 0° am Nordkap an, nachdem sie Tage zuvor – da waren sie noch zu siebt, Männer im Durchschnitt 50 Jahre alt – am Kap Lindesnes losgefahren waren.
Um dieses Ziel zu erreichen, saßen sie täglich etwa 19 Stunden im Sattel und mussten 400 bis 500 Kilometer zurücklegen.
Diese Frage sollte man ganz schnell beantworten – denn morgen stimmt es schon nicht mehr!
Die Bevölkerung Norwegens wächst zusehends – und wesentlich stärker beispielsweise als in Schweden und Finnland.
1950 hatte Norwegen noch ca. 3,3 Mio Einwohner, zur Zeit sind es etwa 5,5 Mio; die Wachstumsrate beträgt seit 2010 etwa 1,25 %. Im Vergleich dazu ist in Schweden die Bevölkerungszahl von 1950 bis 2020 von 7 Mio auf gut 10 Mio angewachsen mit Wachstumsraten, die zwischen 0 und 0,8 % geschwankt haben. In Finnland verlief die Entwicklung ähnlich langsam: Aus 4 Mio Einwohnern im Jahr 1950 wurden 5,6 Mio im Jahr 2020; seit 1964 ist die Wachstumsrate mit ca. 0,5 % gleich geblieben.
Vielleicht erscheint es etwas deplatziert, im dem Augenblick, in dem so gut wie alle Landesgrenzen in Europa für Einreisende gesperrt sind, etwas über das Verhalten im Straßenverkehr in Norwegen zu lesen.
Wenn auch zur Zeit der Höhepunkt der Corona-Ausbreitung in jenem Land zwischen Mai und August erwartet wird - und somit der Tourismus in diesem Jahr gegen Null gehen würde - könnte es ja trotzdem sein, dass die jetzigen Maßnahmen gegen die Ausbreitung dieses Virus sich als so wirkungsvoll herausstellen, dass im Sommer sich doch noch Touristen auf den Weg in den Norden machen werden – und dann auch touristische Highlights ganz ohne großes Gedränge erleben können.
(c) TOMRA
Eine norwegische Erfindung: der Leergut-Rücknahme-Automat
1972 dachten die Brüder Petter und Tore Planke darüber nach, wie die Rückgabe von pfandpflichtigem Leergut sowohl für Verbraucher als auch für die Geschäfte einfach und mit wenig Personalaufwand erfolgen könnte: sie entwickelten einen Automaten dafür.
Die neu entstandene Firma nennten sie TOMRA, zusammengesetzt aus „Tomflaske“ („Leerflasche“) und „Retur-Automat“ („Rückgabe-Automat“).
Inzwischen findet man in mehr als 40 Ländern auf der Erde über 75 000 derartige Automaten, davon allein in Deutschland fast 30 000. Das Unternehmen beschäftigt zur Zeit , auch auf anderen Geschäftsbereichen der Abfallverwertung, mehr als 2000 Mitarbeiter in mehreren Ländern.
Fotos (c) Sarah Harms
Peter Schulze ist für seinen Einsatz für den norwegischen Jazz vom norwegischen König Harald mit dem Königlich Norwegischen Verdienstorden Ritter 1. Klasse geehrt worden. Schulze erhielt den Orden am Freitag, 7. Februar, in Berlin aus der Hand von Petter Ølberg, norwegischer Botschafter in Deutschland.
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Aus 17 mach 11. Seit dem 1. Januar ist die norwegische Kommunalreform in Kraft und es gibt damit eine Handvoll weniger Provinzen als bisher. Nicht alle sind von der Umstellung begeistert, aber immerhin soll die Maßnahme die Verwaltung straffen und natürlich auch Geld sparen.
Ein paar Fylke blieben in ihrer Struktur unangetastet: Rogaland, Møre og Romsdal, Nordland und die Hauptstadt Oslo. Bei anderen Regionen war die Zusammenlegung irgendwie logisch. Aus Nord- und Sør Trøndelag wurde Trøndelag und aus Aust- und Vest Agder schlicht und ergreifend Agder.
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Im letzten Sommer musste noch jeder Besucher 285 norwegische Kronen „Eintritt“ an die Hotelkette Scandic bezahlen, um auf das Nordkap-Plateau zu gelangen. Bis zu 300 000 Touristen jährlich waren für den Verwalter des populären Aussichtspunktes eine sichere Einnahmequelle.
Die Grundlage dafür bildete eine Erlaubnis der Gemeindeverwaltung. Die Provinzverwaltung hält nun allerdings die Begründung dafür nicht überzeugend genug und hob die Erlaubnis auf, nachdem die Organisation ”Norsk Friluft” dagegen Klage eingereicht hatte. „Das Nordkap-Plateau ist außermärkisch, und das Gebiet sollte für alle ohne hohe unerlaubte Abgaben zugänglich sein” sagte deren Generalsekretär Lase Heimdal.
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