Fotos (c) Renate von Rüden
Willy Brandt in Norwegen
„Zu Gast bei Freunden“, so begann Peter von Rüden seinen Vortrag vor den zahlreich erschienenen Mitgliedern und Gästen der RG Hannover am 12. Februar 2023.
Und diese Einleitung stimmt sowohl für die gute Kooperation der beiden DNF-Regionalgruppen im Norden wie für den anstehenden Vortrag über Willy Brandt, der 1933 vor Verfolgung durch die Nazis nach Norwegen flüchten musste und dort mit Respekt und Asyl aufgenommen wurde, als politischer Freund! Ein junger Mann brachte Herbert Frahm, wie er von Geburt aus hieß, im Fischerboot des Vaters zunächst nach Dänemark, von wo aus er mit einem Schiff nach Oslo gelangte.
Dort engagierte er sich als Willy Brandt für seine politischen Ideale und arbeitete, teilweise im Untergrund als Journalist, der nicht müde wurde, auf die politische Entwicklung in Nazideutschland und später im Krieg hinzuweisen.
Zum Teil unter Lebensgefahr reiste Brandt, überwiegend mit gefälschter Identität, durch Deutschland und bis in das vom Bürgerkrieg gebeutelte Spanien. All die Eindrücke prägten sein politisches Bewusstsein und Handeln auch nach dem Krieg und machten ihn zu dem geschätzten Politiker, an den sich heute noch viele Menschen erinnern. Willy Brandt erhielt 1941 von der norwegischen Exilregierung in London die norwegische Staatsangehörigkeit verliehen, nachdem die Nazis ihm die deutsche Staatsangehörigkeit entzogen hatten. So blieb er – auch wegen seiner Kontakte und Sprachkenntnisse – in seinem Herzen zeitlebens auch Norweger – ein Vorbild deutsch-norwegischer Freundschaft!