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Deutsch-Norwegische Freundschaftsgesellschaft e.V.

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(c) Pixabay

GetreidefeldIn Norwegen wird Getreide angebaut: Gerste, Hafer, Roggen und Weizen. In den letzten Jahren gingen davon 20% in die menschliche Ernährung, der Rest wurde zu Tierfutter; auch insgesamt ist es aber kaum die Hälfte des Bedarfs für den menschlichen Bedarf.
Nachgefragt werden hauptsächlich Produktenaus Weizenmehl, ihr Anteil in den letzten Jahren lag bei 82% der Getreideprodukte.
Bis 1995 gab es eine staatliche Bevorratung von Lebensmittelgetreide und Mehl, die den Jahresbedarf der Bevölkerung deckte; danach wurde sie auf ein halbes Jahr herabgesetzt, im Jahr 2003 ganz abgeschafft. Noch 2019 weigerte ich die Regierung, diese Vorratshaltung von Getreide wieder aufzunehmen, weil man sich nicht vorstellen konnte, dass die Versorgungswege abgeschnitten werden könnten. Stattessen wurde einige der Getreidesilos zu anderen Zwecken umgebaut. In Oslo wurde der Silo in Grünerløkka ein Studentenheim – als Speicher für Mehl könnte er den Bedarf der Osloer Bevölkerung für dreieinhalb Monate fassen.
Würden die Grenzen geschlossen und die Küsten abgesperrt, wären drei bis sechs Monate später die Supermarkt-Regale fast leer: Kaffee, Tee, Zucker, Orangesaft, Reis. Mais, Olivenöl, viele Obst- und Gemüsesorten gäbe es nicht mehr.

Könnten Lebensmittel aus heimischer Produktion das Fehlende ersetzen?
Jedes Jahr verspeisen die Norweger 63 Millionen Hähnchen. Ihre Aufzucht und Schlachtung erfolgt in großen automatisierten Fabrikanlagen. Dazu sind – wie auch für Kühe und Schweine – große Mengen Kraftfutter aus Soja nötig. Norwegen hat zwei große Hähnchen-Produzenten, die die dazu notwendigen Eier aus dem Ausland beziehen: aus Schottland via Schweden bzw. aus Frankreich – pro Lastwagen 10 000 Eier, mehrere in der Woche. 2020 wurden 1,8 Mio Eier aus dem Ausland importiert. Würden die Grenzen geschlossen werden, könnten die im Land befindlichen Eier eine Zeitlang zur Weiterzucht verwendet werden; nach längerer Zeit würden aber durch fortgesetzte Inzucht Krankheiten unter den Tieren auftreten.
Und das Problem mit dem fehlenden Tierfutter ist dann auch noch nicht gelöst: 30 000 Tonnen Sojabohnen kommen jeden Monat in Frederikstad an; der größte Teil der Fleisch- und Milchproduktion in Norwegen ist davon abhängig. Bei deren Ausbleiben müsste die Geflügel- und Rinderzucht drastisch eingeschränkt werden. Das gleiche Schicksal würde auch die Lachsindustrie erleiden. 1,3 Millionen Tonnen Lachs mit einem Wert von über 81 Milliarden NKr wurden im Jahr 2020 exportiert; 90% des dafür notwendigen Futters wurde importiert, aus der EU, aus Schweden, Brasilien, Indien und sogar aus Russland. Käme kein Nachschub, wären die Futtervorräte innerhalb weniger Wochen aufgebraucht.
Norwegen steht mit einem Selbstversorgungsgrad mit Lebensmitteln von nicht einmal 50% in den letzten 10 Jahren an letzter Stelle in der ganzen Welt.

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