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Deutsch-Norwegische Freundschaftsgesellschaft e.V.

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(c) Pixabay

Hamburger SandwichDie ehemalige Regierungschefin Gro Harlem Brundtland äußerste einmal „Es ist typisch norwegisch gut zu sein“. Auch wenn sie es wohl in Zusammenhang mit sportlichen Leistungen im typisch-norwegischen Winter meinte, mochten es viele Norwegen ganz allgemein verstehen.
An dieses Zitat lehnte sich wohl eine Kommentatorin der norwegischen Tageszeitung VG an, als sie im Juni die Behauptung aufstellte „Det er typisk norsk å være tykk“ – Es ist typisch norwegisch dick zu sein. Sie führt dazu folgende Fakten auf:
70% der Norweger sind übergewichtig. Ein Programm im NRK (öffentl.-rechtl. norweg. Rundfunk/Fernsehen) hat gezeigt, dass Schlankheitskuren keinen Sinn haben, da die meisten Bertoffenen wieder zunehmen.
Auf den Bildern aus den 70-er-Jahren hatten die Leute superenge Röhrenhosen und engansitzende T-Shirts – womöglich ohne auch nur eine einzige Kalorie gezählt zu haben: Sie waren einfach im Ganzen schlank. Aber dann ist etwas passiert: Ende der 80-er-Jahre gab es plötzlich mehr Dicke. Der BMI explodierte zur gleichen Zeit, als ab 1985 Süßigkeiten lose verkauft wurden. Jetzt legt Ole Nordmann, der Durchschnittsnorweger, jedes Jahr ein Kilo zu – meist in den Ferien. Alle sind dicker, auch die Dünnen. Die Beerdigungsinstitute müssen immer mehr XL-Särge anfertigen. Filmproduzenten finden kaum mehr Dünne als Statisten; für den Film „Kon Tiki“ mit einer Handlung in den 1940-er-Jahren mussten mehrere Schauspieler vorher erst eine Diät machen.
Was kam es dazu?

Am Essen liegt es möglicherweise nicht. Im gleichen Maß wie das Körpergewicht zunahm hat der Zuckerverbrauch stagniert; die Hochzeit des Zuckers waren die 70-er-Jahre. Statistiken zeigen auch, dass jetzt mehr Obst und Gemüse gegessen wird als in den 1950-er-Jahren. Auch sieht es danach aus, dass weniger Fett als in den 1970-er-Jahren verzehrt wird. Alles spricht also dafür, dass weniger Zucker und andere Kohlehydrate aufgenommen werden.
Liegt es an der mangelnden Bewegung? Untersuchungen der Universität Tromsø zwischen 1974 und jetzt zeigen, dass selbst inaktive Personen damals schlanker waren als aktive jetzt sind, und junge Menschen sind darüber hinaus heutzutage physisch aktiver als damals. Zu wenig Bewegung kann also nicht die Ursache sein für die Gewichtszunahmen.
Die Erklärungen dafür sind hingegen: Erbgut und Umwelt.
Es gibt eine ganze Reihe „Dickmach“-Gene, und Dicke haben davon offensichtlich viele. So ist z.B. eine Mutation im Gen MC43 dafür verantwortlich, dass Signale an das Appetitzentrum gesendet werden, wieviel Fett bereits abgelagert ist. Bei Kindern mit diesem Gen kommt fälschlicherweise oft das Signal, dass die Fettreserven des Körpers leer sind. Sie sind also ständig hungrig. 18-Jährige mit diesem Gen sind im Schnitt 17 Kilogramm schwerer als die ohne.
Dieses Gen war aber auch schon da, als die Menschen noch dünner waren. Da waren sie aber durch die damaligen Lebensbedingungen geschützt. Für Menschen in der Steinzeit war es wichtig, in einer Welt ohne Supermarkt und Gefrierschrank gute Gene zu haben, die Energiereserven im Körper anlegen konnten. Deshalb ist es für deren Nachfahren nicht leicht in einer Welt mit ständig verfügbarem Nachschub an Lebensmitteln und anderen essbaren Verführungen zu leben und dabei schlank zu bleiben. Und das gilt nicht nur für Norweger.

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